Hamburg; Lübeck im Jahr 1620 von Georg Braun & Frans Hogenberg

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Beschreibung

Lubeca Urbs Imperialis Libera – Hamburga, Florentissimum Inferioris Saxoniae Emporium
Georg Braun & Frans Hogenberg

Dieses wunderbar malerisch wirkende Blatt zeigt Panoramen von Lübeck und Hamburg. Es stammt aus einem der beliebtesten Bücher der frühen Neuzeit, der „Civitates Orbis Terrarum“. Seine Herausgeber waren der Kölner Theologe Georg Braun und der flämische Kupferstecher Frans Hogenberg. Der Atlas war eines der spektakulärsten Buchprojekte der nordalpinen Renaissance. Der erste Band erschien im Jahre 1572 zeitgleich in Antwerpen und Köln. Er umfasste 60 großformatige Stadtpanoramen auf jeweils einer Doppelseite. Verso lag eine Beschreibung. Bald nach Erscheinen des ersten Bandes begannen Braun und Hogenberg mit einem zweiten Band mit noch mehr Städten. Und weil sich der Atlas immer besser verkaufte, wurde er erweitert, bis er schlussendlich sechs Bände und 1.600 Seiten umfasste. Dargestellt waren 543 Ansichten und Pläne von 475 Städten – der Schwerpunkt lag auf Holland und Deutschland. Der Atlas erschien in drei Sprachen: Latein, Deutsch und Französisch. Der letzte Band wurde 1640 veröffentlicht. Da Frans Hogenberg schon verstorben war, wurden die Graphiken der Bände 5 und 6 von seinem Sohn Abraham und dem Flamen Simon van den Neuwel (genannt „Novelanus“) verantwortet. Die Druckplatten gingen später an den Amsterdamer Kartografen Jan Janssonius. Er veröffentlichte die Blätter in leicht veränderter Form neu (1657). Da die Darstellungen in Adels- und Bürgerkreisen äußerst beliebt waren, wurde manche Blätter als eigenständige Graphiken verkauft. Bemerkenswert an den Bildern sind zwei Aspekte. Zum einen stammen die Vorlagen von unterschiedlichen Künstlern. Deshalb unterscheiden sich oft Perspektive und Detailliertheit. Der Arbeitsprozess geschah so, dass die Künstler ihre Zeichnungen an Hogenberg sandten, damit dieser die Zeichnungen in Kupferstiche umsetzte. Zu den beteiligten Künstlern zählten Joris Hoefnagel, Sebastian Münster und auch Pieter Breughel. Die zweite Besonderheit ist anekdotisch: Der Herausgeber Georg Braun bemerkte die Gefährlichkeit der Stadtansichten, da sie auch Befestigungen dokumentierten – und deren Schwächen aufdeckten.
Das Blatt mit Lübeck und Hamburg stammt aus einer französischen Ausgabe. Wunderbar ist die Charakterisierung der beiden Städte: Während Lübeck mit seinen vielen Kirchen über allem erhaben zu schweben scheint, schmiegt sich Hamburg bescheiden an die Horizontlinie. Die Gemeinschaft der beiden Hansestädte hatte eine lange Tradition. Beide besaßen sogar eine gemeinsame Währung: die „Hamburgisch Lübische Mark“.

altkolorierter Kupferstich
Bildmaß: 32,4 x 47,1 cm (Höhe x Breite)


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