Donau-Radweg 3 Slowakei und Ungarn - Bikeline Radtourenbuch

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Beschreibung

Teil 3: Slowakische und Ungarische Donau. Von Wien nach Budapest
Esterbauer Verlag
Bikeline Radtourenbuch
Maßstab: 1:75.000
Umfang: 140 Seiten
Auflage: 15. Auflage, Sommer 2022
ISBN: 978-3-7111-0070-2

Der Donau-Radweg von Wien nach Budapest

Ruhig und idyllisch ist der Donau-Radweg von Wien nach Budapest, denn in der österreichischen Hauptstadt beenden viele Radfahrer ihre Reise entlang des Flusses. Dabei ist der Abschnitt entlang der slowakischen Dunaj und der ungarischen Duna, wie die Donau in den jeweiligen Landessprachen genannt wird, nicht weniger spannend und abwechselungsreich. Dafür sorgt die wechselvolle Geschichte der Länder entlang der Route: Hier teilte einst der Eiserne Vorhang Europa in zwei Teile, heute muss man nicht einmal mehr den Reisepass vorzeigen und kann eine interessante Radreise durch Auwälder, verträumte Dörfer und sehenswerte Städte unternehmen. Stromabwärts von Wien säumen urwüchsige, wildreiche Auwälder die Donau, an deren Rand viele Monarchen Wiens ihre Sommerresidenzen errichteten. Nach dem Krieg sprach man von „sterbenden Schlössern”. Doch Österreich besann sich im letzten Augenblick und renovierte diese Stätten fürstlicher Jagdlust.
Ein gänzlich untergegangenes Reich hat am rechten Donauufer seine Spuren hinterlassen: Carnuntum. Rekonstruierte römische Gebäude zeigen, wie man im vierten Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Die letzte große Siedlung am Donauufer auf österreichischer Seite ist das Städtchen Hainburg. Schwer befestigt mit dicken Stadtmauern und Türmen war die Stadt Schauplatz mehrerer Kriege, weswegen die Befestigungsanlagen weiter ausgebaut wurden – finanziert mit dem Lösegeld für Richard Löwenherz.
Über der Mündung der March in die Donau thront die Ruine der uralten Festung Theben. In der Ferne taucht schon die Burg von Bratislava auf. Der Abschnitt der Donau zwischen Hainburg und Bratislava wird Hainburger Pforte” genannt. Hier trennt der Fluss die Hainburger Berge von den Kleinen Karpaten. Nachdem er Österreich verlassen hat, bildet er auf einem langen, durch Flachland führenden Abschnitt die Grenze zwischen Ungarn und der Slowakei. Da die slowakische Republik relativ klein ist, erscheint der Übergang von den Ebenen zu den Gebirgsketten sehr überraschend. Fast die Hälfte des Landes wird durch die im Norden liegenden Karpaten dominiert. Kurz nach Bratislava wurde die Donau kanalisiert, die Fließgeschwindigkeit der Donau wird langsamer und der Fluss bildet einen der größten Staudämme Mitteleuropas. Natürlich war die Errichtung dieser Stausstufen ein großer Eingriff in die Naturlandschaft zwischen Bratislava und Komárno, aber entlang dieses Stausees ist ein bei der Bevölkerung von Bratislava beliebtes Naherholungsgebiet entstanden. Auf dem Staudamm bei Cunovo ist sogar genug Platz für ein Wassersportzentrum und ein Museum. Nachdem sich die Donau bei Medved’ov wieder ihre Ursprünglichkeit zurückerobert hat, fließt sie gemächlich an den Städten Komárno und Komárom vorbei, wo sich Freunde von Burgen, Festungsanlagen und Kultur unbedingt Zeit nehmen sollten. Plötzlich scheint die Donau auf einen Felsen aufzulaufen. Eine Kuppel, so groß, dass man sie zuerst für eine Luftspiegelung am Horizont hält, blockiert Sicht und Strom. Dann zeichnen sich langsam die Konturen im grauen Dunst ab, und vor geblendeten Augen erscheint die ungarische Peterskirche. Esztergom ist der Sitz des ungarischen Primas. Flussabwärts thront die Obere Burg auf einem Felsen über Visegrád. Wortreich beschrieben hat ein Erzbischof von Esztergom allerdings den Königspalast unterhalb der Burg. In seinem 1536 er­schienenen Buch „Hungaria” schrieb über das Königliche Schloss, dass es schöner und strahlender sei, als es sich mit Worten beschreiben lasse. Im 19. Jahrhundert fehlte vom Palast schon jede Spur. Kein Stein und keine Mauer bestätigten den Bericht des Bischofs. Später wurden jedoch die sehr sehens­werten Ruinen des Palastes freigelegt. Nach Visegrád macht der Strom einen Bogen um steile Felsen, befreit sich aus der Umklammerung der Berge und zieht gemächlich an der alten Bischofsstadt Vác vorüber. Dieser „Donauknie“ genannte Abschnitt zählt zu den Höhepunkten einer Reise entlang der Donau.
Am anderen Donauufer, hinter der Insel, versteckt sich das altertümliche Städtchen Szentendre. Es ist heute noch so, wie es seine Bewohner im 18. Jahrhundert errichtet haben. Wenn ungarische Regisseure einen Barock- hintergrund benötigen, schicken sie ihre Kameraleute immer hierhin. Mit ihren zahlreichen Kirchtürmen, verwinkelten, steilen Gässchen und Stiegen, den überbrückten Durchgängen und fliederduftenden Gärten lädt die Stadt zu einem romantischen Spaziergang ein. Man atmet die Kleinstadtluft und den Knoblauchduft der heißen Lángos. Viele Bewohner von Szentendre sind serbischer Abstammung und verleihen dem Städtchen südländisches Flair. Nirgendwo ist die Donau von Menschenhand großzügiger, prächtiger und würdiger eingefasst worden als in Budapest. Die ungarische Hauptstadt bildet den würdigen Abschluss einer Radreise entlang der Donau – oder einen wichtigen Zwischenort auf der langen Radtour Richtung Schwarzes Meer!

Streckencharakteristik

Länge

Die Länge des Donau-Radweges mit Start in Wien und Endziel Budapest beträgt für die slowakische Variante 315 Kilometer, die Tour auf ungarischer Seite ist rund 335 Kilometer lang. Ausflüge und alternative Routen sind dabei nicht berücksichtigt.

Wegequalität und Verkehr

In Österreich ist der Donau-Radweg bis auf ein kurzes Stück sehr gut ausgebaut und verläuft zum Großteil immer auf dem verkehrsfreien und asphaltierten Hubertusdamm.
In der Slowakei ist der Donau-Radweg seit Beendigung des Kraftwerkbaus bis nach Medved’ov hervorragend ausgebaut. Beiderseits des riesigen Stausees wurde ein asphaltierter Dammweg angelegt, teilweise fahren Sie auch auf asphaltierten Wegen parallel zum Damm. Der Radweg ist nur auf der rechten Donauseite bis nach Medved’ov ausgebaut, deshalb haben wir in unserem Buch nur diesen beschrieben. Zwischen Medved’ov und Štúrovo fahren Sie abwechselnd auf Straßen und auf Dammwegen, welche teils unbefestigt und schwer befahrbar sind.
In Ungarn wurde und wird der Donauradweg kontinuierlich ausgebaut. Sie fahren größtenteils auf verkehrsarmen Straßen und neu angelegten Radwegen. Nur auf drei kurzen Abschnitten werden Sie über unbefestigte Wege geführt, die nach Regenfällen teilweise schwer passierbar sein können.
Verkehrsreiche Abschnitte sind selten und meist – etwa in Wolfsthal oder zwischen Esztergom und Szob – von kurzer Dauer. Selbst der anstrengende Stadtverkehr in Budapest lässt sich auf einem Radweg am Donauufer größtenteils umgehen.

Beschilderung

Die Beschilderung fällt je nach Land sehr unterschiedlich aus. In Österreich ist der Donau-Radweg durchgehend bis zur Grenze mit großen, grünen, rechteckig-hochgestellten Schildern markiert. Die Slowakei hat diese Beschilderung bis Medved’ov in gleicher Form weitergeführt. Die Beschilderung in der Slowakei ist allerdings oft lückenhaft und nicht einheitlich.
In Ungarn ist der Donauradweg mittlerweile – als Teil der EuroVelo-Route 6 – vorbildlich und lückenlos beschildert. Es gibt zwei Varianten: Grüne Hinweisschilder auf endgültig ausgebauten Fahrradwegen und gelbe Hinweisschilder auf den Abschnitten, wo Sie (noch) auf Straßen oder schlechtere Wege ausweichen müssen.

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